Bauphysik: Nicht nur spannend, sondern auch gut zu wissen.
Bauphysik ist eines der spannendsten Themen beim Hausbau und bei der Sanierung. Alle Faktoren, die das Raumklima beeinflussen, lassen sich bauphysikalisch betrachten, analysieren und berücksichtigen, dazu gehören Wärmedämmung, Wandaufbau und Feuchtetransport innerhalb der Wände.
Der wandinhärente Feuchtetransport erfolgt kapillar oder über Diffusion. Ein Feuchtetransport mithilfe der Luft wird Diffusion genannt: Feuchtigkeit diffundiert in gasförmigem Aggregatzustand durch das Mauerwerk hindurch. Auskondensierte Wassertröpfchen werden beim kapillaren Feuchtetransport vom Baustoff aufgenommen und weitergeleitet. Dadurch, dass der Wind die Feuchtigkeit an der Oberfläche wegtrocknet, entsteht ein kapillarer Sog, der immer neue Feuchtigkeit nach außen zieht. Bei einem Dampfdruck ist es wiederum so, dass die innen befindliche warme Luft in die Wand gedrückt wird. Die Feuchtigkeit durchdringt die Wand bis zum Taupunkt. Dort kondensiert die Feuchtigkeit wieder, der Kapillareffekt setzt ein und zieht die Feuchtigkeit aus der Wand nach außen. Um eine stete Wiederholung dieses Prozesses – und damit eine Anreicherung von Feuchtigkeit in der Wand – zu verhindern, ist ein nach außen hin immer stärker werdender diffusionsoffener Wandaufbau notwendig. Nur so kann die Wand wirkungsvoll entfeuchtet bzw. dauerhaft trocken gehalten werden. Bei einer Wand mit Wandheizung bewirkt die Wärme einen Dampf-Diffusionsdruck bis nach außen hin. Die Feuchtigkeit kann hier sehr zuverlässig abtrocknen.
