Lehm streichen mit Naturfarben
Einen Lehmputz zu streichen, ist eine der schönsten Aufgaben beim Bauen: Diese Tätigkeit zeitigt ihre Resultate ganz unmittelbar – Zufriedenheit mit dem Geschaffenen ist absehbar! Es ist eine fast schon kontemplative Verrichtung, bei der der Raum ihr Gesicht geschenkt bekommt.
Zuvor waren viel Arbeit, viel Dreck und Staub nötig, bis endlich eine streichfertige Wand da steht. Und viele Überlegungen wurden angestellt zu Farbtönen und qualitäten: Welche Farbe ist für den Untergrund optimal? Wie wirken die Farben auf den Raum?
Natürlich harmoniert ein Lehmputz sehr gut mit Lehmfarben. Unsere Hersteller produzieren sie in einer breiten Farbpalette, ab Werk fertig in Standard-Farbtönen gemischt. Wem das noch nicht genug Vielfalt ist kann alle Farbtöne auch noch mit Pigmenten selbst individualisieren.
Die Lehmfarben des großen Lehmbaustoff-Produzenten Conluto stechen in Qualität und Farbvarietät hervor. Diese Farben kaufen Sie als Pulver, das Sie bedarfsgerecht und portioniert mit Wasser anmischen.
Weitere Lehmfarben haben wir von den Herstellern Kreidezeit, WEM, Claytec oder Auro im Sortiment. Jede Lehmfarbe ist ein wenig anders in Zusammensetzung und Verarbeitung. So eignen sich beispielsweise die Claytec-Lehmfarben besonders gut für die maschinelle Verarbeitung.


Lehmstreichputz
Neben „klassischen“ Wandfarben gibt es aber noch die sogenannten Lehmstreichputze. Sie werden dickschichtiger als eine Farbe aufgetragen und bekommen so eine Tiefe und Dreidimensionalität, die mit einem Anstrich nie erzielt werden kann.
Ein solcher Anstrich ist äussert füllend und kaschiert inhomogene Untergründe gut.
Durch das Beimischen des Lehmstreichputz-Zusatzes in die Conluto Lehmfarbe sind sie leicht selbst herzustellen. Der Lehmstreichputz von Conluto ist in diversen Farben erhältlich: Standardmäßig gibt es 35 Farbtöne, die Sie noch untereinander mischen können. Und auch die Streichputze lassen sich mit Pigmenten an eigene Bedürfnisse anpassen.
Auch Lehmfarben-Hersteller Clayfix hat in seinem Sortiment Lehmfarbe in drei verschiedenen Körnungen, von denen sich die grobe und mittlere Variante auch als Streichputz verarbeiten lässt.
Die unterschiedlichen Körnungen der Lehmstreichputze ergeben je ihre individuelle Oberfläche und eröffnen Ihnen so noch zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten.
zum Lehmstreichputz
Einen Lehmputz mit Kalkfarbe streichen? Eine wunderbare Kombination!
Zwar harmonieren Kalkfarben besonders gut mit Kalkuntergründen, doch eignen sie sich wegen ihres diffusionsoffenen Charakters dazu, einen Lehmputz zu streichen. Vereinzelt sollte man mit der richtigen Grundierung noch einen Voranstrich ausführen.
Ordentlich ausgeführte Anstriche mit Kalk färben übrigens nicht ab, was jedoch ein großes und sich hartnäckig haltendes Vorurteil ist. Farbe kreidet nur dann ab, wenn sie nicht fachgerecht verarbeitet oder ein Produkt in minderwertiger „Baumarktqualität“ verwendet wurde.
Sumpfkalkfarben decken gut, haften auf allen mineralischen Untergründen und lassen sich meist auch sehr einfach verarbeiten. Die Sumpfkalkfarbe von Hessler sticht hier durch ihre sehr gute Qualität noch hervor.
Alle Kalkfarben lassen sich mit kalkechten Pigmenten einfärben.
Auch mit Silikatfarben werden im ökologischen Bauen schöne Oberflächen geschaffen. Der Putzuntergrund für eine Silikatfarbe ist immer siliziumhaltig (Kalk-, Lehm- oder Kalk-Zementputz). Silikatfarben behindern den diffusionsbasierten Feuchtetransport innerhalb der Wand nicht, denn sie sind frei von filmbildenden Stoffen und somit ebenfalls komplett diffusionsoffen.
Die Verwendung im Innenraum auf einem Lehmputz ist besonders für Allergiker und Personen mit einer Empfindlichkeit gegenüber chemischen Substanzen sehr empfehlenswert. Silikatfarben emittieren keine Konservierungs- und Lösemittel und sind frei von Weichmachern und Fungiziden.
