Unterputz aus Kalk: Grundlage eines ordentlichen Kalkputzes
LEICHT ZU VERARBEITEN, GUT FÜR IHR HAUS UND IN SEINER BESTEN FORM REIN MINERALISCH. UND WENN ER MIT PFLANZENHÄCKSELN ODER BLÄHGLASGRANULAT VERSETZT IST, DIENT ER SOGAR ALS DÄMMPUTZ.
Ein Kalkputz setzt sich klassischerweise aus einem Unterputz, einer Gewebelage und einem Oberputz zusammen. Der Kalk-Unterputz hat dabei verschiedene Funktionen. Er begradigt und egalisiert den vorhandenen Untergrund, um damit eine möglichst gerade und ebene Oberfläche für den folgenden Putz vorzubereiten. Als Untergrund für einen Kalk-Unterputz dient jegliches Mauerwerk. Der Putz eignet sich gleichermaßen für wärmedämmende Steine, Fachwerk oder Naturstein. Zum Ausgleichen einer krummen oder unebenen Wand kann man in Schichtdicken von maximal 3 cm je Lage arbeiten. Bei größeren Unebenheiten wird zum Ausgleichen in mehreren Lagen gearbeitet. Durch seine grobe Kornstruktur besitzt ein Kalkunterputz auch bei dicken Schichten eine gute Standfestigkeit.
Unterputz aus Kalk besteht immer aus einem Kalkbinder und einem Füllstoff. Der Füllstoff ist meist ein Kalkstein, der gebrochen wurde und in sandiger Konsistenz im Putz enthalten ist. Diese kleingemahlenen Kalksteinchen gibt es in abgestuften Größen, da die Körnung dieses Sandes abhängig ist vom Verwendungszweck. Beim Kalkbinder handelt es sich um verschiedene NHL (Natural Hydraulic Lime). Dies sind gebrannte und gelöschte Kalkhydrate, also Kalkgesteine, die noch nicht eingesumpft sind. Mit den sandfeinen Kalkkörnern werden sie zur trockenen Putzmischung verarbeitet. Für die verschiedensten Verwendungszwecke gibt es NHL in diversen Härteklassen: vom sehr weichen Branntkalk bis zum superharten Romanzement. Sie binden je nach Art entweder durch die Abgabe des Wassers oder durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft ab.
Neben den ‚normalen‘ Unterputzen, die dem Ebnen, Verfüllen und Ausgleichen dienen, gibt es auch Unterputze, die noch weitere spezielle Funktionen haben. Die wichtigste dieser Funktionen ist das zusätzliche Dämmen der Außenwände. Durch die Zugabe von Leichtzuschlägen eignen sich solche Unterputze ganz hervorragend als Dämmputz. Diese Leichtputze mit einer geringen Dichte erweisen sich auch da als sinnvoll, wo der Putzuntergrund von nur geringer Tragfähigkeit ist. Das trifft auf Holzweichfaserplatten zu, die sich beispielsweise mit dem leichten HP 9Lder Hessler Kalkwerke optimal verputzen lassen. Seine Kornstruktur aus Blähglasgranulat sorgt für eine hohe Standfestigkeit und eine extrem gute Wärmedämmung.
Kalk-Unterputz wird maschinell oder von Hand aufgebracht. Vor dem Auftragen des Unterputzes sollte sichergestellt sein, dass die Oberfläche rau genug ist, um den insgesamt recht schweren Putz zuverlässig aufzunehmen und dauerhaft an sich zu binden. Während des Trocknens kann es zur Bildung einer Sinterschicht kommen. Diese äußerste Schicht des Kalkputzes erkennen Sie durch ihren Glanz sehr gut. Da sie keinerlei Tragfähigkeit besitzt, muss sie vor dem Auftragen der nächsten Putzschicht aufgeraut bzw. abgekratzt werden.
Die Kalkputzlüge Leider, gibt es auf dem Markt einige sogenannte Kalkputze, die sich nicht so nennen dürften. Eine Volldeklaration für Kalkputze ist jedoch nicht zwingend erforderlich. So sind vielen unechten Kalkputzen Zement oder weitere hydraulische Bindemittel beigemischt. Wenn Sie im Lehm-Laden einen Kalkoberputz kaufen, können Sie jedoch sicher sein, dass Sie ausschließlich reine, also zementfreie, Kalkputze bekommen. Diese schaden dem Gebäude nicht und sind aus baubiologischer Sicht empfehlenswert. Auch die ‚guten‘ Kalkputze enthalten in geringem Anteil Hilfsstoffe zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit oder der Haftung auf dem Untergrund. Aber Sie erhalten bei uns auch die pure Variante eines Kalk-Unterputzes. Bei den Hessler Kalkwerken sind diejenigen Produkte mit dem Kürzel PM (Pure Mineral) deklariert, denen keine weiteren Hilfsstoffe beigemischt sind. Der Begriff der Kalkputzlüge geht übrigens auf das Buch von Gerold Engist zurück, einen Malermeister, der sich in seinem Beruf eingehend mit Schadstoffen und Giften in modernen Baustoffen auseinandergesetzt hat.
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