Jahresrückblick 2023
Im Kreis gedacht und für eine nachhaltige Zukunft gehandelt – Ein Jahr voller Engagement, Ideen und Austausch

Ein aufregendes und bewegtes Jahr neigt sich dem Ende zu. Ende? Welches Ende? Am 1.1. geht doch alles genau dort weiter, wo es am 31.12. vermeintlich aufgehört hat. Das Jahr ist ein Kreis. Und dieses Jahr ist wieder mal an niemandem spurlos vorbei gegangen. Kriege und Krisen soweit das Auge reicht. Trotzdem haben wir weitergemacht. Wir haben hart gearbeitet, wild geträumt und auf das Beste gehofft.


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Wir haben das Jahr mit einem gemeinsamen Tanz begonnen. Die Erinnerung an die Lehm-Laden Party 2023 hat uns tagelang, wochenlang, um nicht zu sagen, monatelang aufs Schönste durch unseren Arbeitsalltag begleitet und zaubert uns, zusammen mit der Vorfreude auf die nächste Party, immer noch ein Lächeln aufs Gesicht.


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Wir haben klein und groß gedacht. Wir haben uns regional engagiert, in Workshops über ökologische Baustoffe aufgeklärt und uns vor Ort für nachhaltige Bau- und Sanierungslösungen stark gemacht. Am anderen Tag sind wir weit gereist, um an Festivals und Messen teilzunehmen. Wir haben uns gemeinsam mit Architekt:innen und Aktivist:innen die großen Fragen rund um den Klimawandel gestellt und viele Antworten gefunden. Wir haben uns vernetzt. Vermittlung und Wissenstransfer standen im Zentrum unseres Handelns und das Zentrum war auch 2023 wieder dort, wo wir waren. Bestenfalls haben wir die Welt, ihre Geschichte ebenso wie ihre gegenwärtigen Krisen und Debatten dabei im Blick gehabt, und waren uns gleichsam bewusst, dass wir nur von unserem immer bedingten und begrenzten Standpunkt aus sprechen und handeln konnten. Bestenfalls standen wir nicht still, haben uns und unsere Position korrigiert. Jedenfalls war das Zentrum meistens nicht Berlin oder Budapest oder Brüssel oder Paris, sondern eine niedersächsische Provinz namens Hitzacker

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Wir haben uns mit vielen anderen verbunden. Wir haben uns der GWÖ-Bewegung angeschlossen und sind dem Bund nachhaltiger Wirtschaft beigetreten. Wir sind glücklich und dankbar darüber, weil wir nur gemeinsam etwas verändern können. Wir haben unsere bestehenden Beziehungen gepflegt und sind neue eingegangen. Wir haben ein Partnernetzwerk und viele Webseiten für unsere Handwerkspartner:innen aufgebaut. Wir haben uns mit unseren Herstellern getroffen. Wir haben die Menschen hinter Beeck, Saint Astier, Hanffaser, Isohemp und conluto getroffen. Wir haben Menschen in anderen Ländern unterstützt, die ähnliches vorhaben wie wir. Wir haben Menschen aus unserem Landkreis getroffen, die für die gleiche Sache einstehen wie wir. 

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Wir haben im Kreis gedacht. Wir haben die erste Silbe aus Endverbraucher und Endkundin gestrichen. Wir haben mit anderen über zirkuläres Bauen und Wirtschaften philosophiert. Wir haben die Form des Kreises gefeiert als Sinnbild für unseren Traum von einer konsequent ökologischen Bauweise, aber auch als Symbol für die unendliche Kraft von Gemeinschaft! Wo wir wieder beim Zentrum wären. Wir können das Zentrum verrücken oder die Mitte des Kreises verlassen und mit vielen in einem Kreis stehend anders auf diese Mitte schauen.



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Wir haben über baubiologische und soziale Wärme nachgedacht. Wir haben unsere Stimmen erhoben für einen ökologischen und sozialen Wohnungsbau. Wir haben davon geträumt, dass ökologisches Bauen kein Eliteprojekt bleibt. Wir sind uns bewusst geworden darüber, dass Lehm und Co in den großen Mietwohnungbauprojekten in den Städten ankommen muss. Wir wollen den Erfolg oder die CO2 Ersparnis, die bei der ökologischen Sanierung eines Fachwerkhauses im Wendland oder eines anderen Einfamilienhauses irgendwo entsteht, nicht kleinreden. Das kleinste Haus ist ein großartiges Zeichen. Dennoch ist uns (und jedem, der minimal rechnen kann) klar: Mehr Wohnraum aus Lehm bedeutet mehr Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel und auch mehr Glück, mehr Gesundheit für mehr Menschen. Wir fordern daher: Weniger Beton für weniger Wohnungsnot, weniger Müll und weniger CO2-Ausstoß.

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Wir haben das Jahr gut überstanden. Wenn man das angesichts der globalen Probleme und Krisen überhaupt empfinden oder sagen darf. Wir sind dankbar und demütig, dass wir hier und nicht dort waren. Wir wollen der Negativität aber nicht allen Raum lassen. Wir fordern neue Räume, am liebsten Gemeinschaftsräume, in denen diskutiert und gestritten, aber nicht gespalten wird. Wir haben nicht den Kopf in den Sand gesteckt, das Handtuch nicht geworfen, die Segel nicht gestrichen. Wir haben uns nicht ins Bockshorn jagen lassen. Klar sind wir hier und dort gescheitert, hingefallen, aber wir sind wieder aufgestanden und haben weitergemacht. Irgendjemand hat uns immer seine oder ihre Hand gereicht, an der wir uns hochziehen durften. Aber zwischen den Jahren bleiben wir einfach liegen, machen Pause von der Welt, schauen keine Nachrichten, sondern unseren Kindern in die Augen. Am 2.1. sind wir wieder für euch da und am 6.1. wollen wir euch tanzen sehen! 



Zur Party


Zirkuläres Bauen und Klimafestival für die Bauwende Berlin
Lasst uns einen Kreis bilden