Kalkestrich statt Zement
So baust du deinen Boden ökologisch auf


Du willst dein Fachwerkhaus sanieren oder ökologisch neu bauen? Dann hast du dich bestimmt schon gefragt, wie du einen nachhaltigen Bodenaufbau realisieren kannst – ohne Zement und Polystyrol. In diesem Beitrag nehmen wir dich mit in eine alternative Bauweise, die sich bewährt hat: mit Kalkestrich und Glasschaumschotter.

Warum kein Zement?

Zement ist zwar in der Baubranche Standard – aber energetisch eine Katastrophe. Er wird bei sehr hohen Temperaturen gebrannt, verliert dabei viele seiner natürlichen Eigenschaften und verbraucht Unmengen an Energie. Klar, stabil ist er. Aber brauchst du diese Stabilität wirklich in deinem Boden? In den meisten Fällen: Nein.

Die nachhaltige Alternative: Kalkestrich

Kalkestrich besteht – wie der Name schon sagt – aus Kalk als Bindemittel. Genauer gesagt nutzen wir natürlich hydraulischen Kalk (NHL 5). Dieser wird bei niedrigeren Temperaturen gebrannt als Zement und bleibt so im natürlichen Kalkkreislauf. Das hat viele Vorteile:

  • Diffusionsoffen: Feuchtigkeit kann aufgenommen und wieder abgegeben werden.
  • Gesundes Raumklima: Keine Sperrschichten, keine Staunässe.
  • Rein mineralisch: Ohne Kunststoffe, ohne Schadstoffe.



Der ideale Bodenaufbau – so geht’s

Wenn du’s richtig machen willst, sieht der Bodenaufbau so aus:

  • Ausheben: Alten Boden raus, bei Bedarf Erdreich auskoffern.
  • Glasschaumschotter einbringen: Der dient als kapillarbrechende Dämmung – kein Wasser steigt mehr von unten auf.
  • Verdichten: Schichtweise gut einrütteln.
  • Kalkestrich einbauen: Zwei Teile Estrichkies, ein Teil NHL 5 – fertig ist deine Mischung.

Tipp: Blähton oder Ziegelsplit können als Zuschläge verwendet werden – für bessere Dämmung, aber geringere Tragfähigkeit.

Diffusionsoffen bis zur Oberfläche

Wichtig: Der Aufbau muss von unten bis oben offen bleiben – keine Folien, keine bituminösen Abdichtungen! Wenn Feuchtigkeit einmal ins System gelangt, muss sie auch wieder raus. Deswegen:

  • Naturstein oder Terrakotta im Dickbettmörtel: Perfekte Kombination mit Kalk.
  • Holzdielen: Funktionieren super, solange sie Feuchtigkeit abgeben können.
  • Einfach geglättet und mit diffusionsoffenem Anstrich geschützt – z.B. mit Beeck Aquasol Steinöl
  • Keine Fliesen mit dichtem Kleber! Das sperrt die Feuchtigkeit ein und erhöht das Risiko für Folgeschäden.

Pflege und Verarbeitung – was du wissen musst

Kalk braucht Zeit und Feuchtigkeit zum Abbinden. Damit dein Kalkestrich nicht „verbrennt“, beachte:

  • Vor dem Einbau: Untergrund anfeuchten (z. B. Glasschaumschotter wässern)
  • Nach dem Einbau: Feucht halten! Regelmäßig befeuchten oder z. B. mit Baufolie oder den leeren, gewässerten Papiersäcken des NHL5 abdecken
  • Nicht zu nass anmischen – sonst entmischt sich das Material

DIY oder Profi?

Dieser Aufbau ist perfekt für Eigenleistung. Du brauchst nur ein gutes Mischungsverhältnis und ein bisschen Geduld. Wer sich unsicher ist, ruft einfach bei uns im Lehm-Laden an – wir beraten dich gerne. Für spezielle Techniken wie Natursteinverlegung oder Terrazzo lohnt sich ein Profi.

Fazit

Kalkestrich ist die ökologische und baubiologisch sinnvolle Alternative zu Zementestrich. Zusammen mit Glasschaumschotter entsteht ein Bodenaufbau, der dein Haus atmen lässt und dabei langlebig und gesund bleibt. Wenn du Wert auf nachhaltiges Bauen legst, ist dieser Aufbau genau das Richtige für dich.

Hast du noch Fragen zum Thema Kalkestrich? Ruf uns an oder schreib uns – wir helfen dir gerne weiter.

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