Lehm macht Freude beim Verarbeiten und Bewohnen

Die Verarbeitung von Lehm ist anregend und inspirierend für den Geist, das Bewohnen von Lehmräumen beruhigend und entspannend.

Lehmbau ist – klingt jetzt zugegebenermaßen esoterisch, ist aber trotzdem so – zutiefst erdverbunden. Und zwar im wahrsten Wortsinne: Wer einmal Lehm gestampft hat und das Gefühl kennt, wenn der Lehm zwischen den Zehen hervorquillt, der trotz der Zugabe heißen Wassers dennoch aus unerfindlichem Grund immer kühl bleibt, und der nach getaner Fußarbeit langsam zu verkrusten beginnt, der weiß, was mit dieser Erdverbundenheit gemeint ist. Und wenn sich auch die anfängliche, fast kindliche Freude über die Betätigung mit dieser schmierigen Mumpe bald abmildern wird, so bleibt die Arbeit mit Lehm erfüllend: Ergebnisse sind sofort sichtbar, er lädt ein zum Experimentieren und zu kreativen Ideen.

Mitunter entstehen die Ideen zu Gestaltung und weiterer Planung erst im laufenden Arbeitsprozess. Die Verarbeitung von Lehm ist besonders: Man muss sich mit dem Werkstoff vertraut machen, die eigenen handwerklichen Fähigkeiten ausloten und die verschiedenen Arten der Lehmverarbeitung kennenlernen, um das große bauliche Potenzial und die vielen Gestaltungsmöglichkeiten voll ausschöpfen zu können. Und die Erfahrung lehrt: Es macht nicht nur Freude, den Lehm zu verarbeiten, sonder auch, ihn kennenzulernen und immer neue bauliche Möglichkeiten zu entdecken und umzusetzen.

Zum Glück hört die Freude nicht nach dem Bauen auf: Ist das Haus erstmal fertiggestellt, gemalert, gereinigt und mit Möbeln wohnlich gemacht, ist es ein echter Lebens-Raum. Lehm besitzt eine sanfte, warme Atmosphäre. Das entspannt und beruhigt – und beruhigende, entspannende Lebensumfelder sind bekanntlich eine Wohltat fürs Gemüt.


                                                                                                                                                                                                                   zu den Rohstoffen